05
Okt 2016
Auf fast vergessenen Wegen
Habt ihr schon einmal vom Melezkigrat gehört? Nein? Das kann ich mir denken. Dieser Anstieg auf den Großglockner zählt mit Sicherheit zu den unbekanntesten Varianten, wie man Österreichs Höchsten besteigen kann. Genau aus diesem Grund ist er sehr reizvoll und eine besonders tolle Sache. Fern ab vom Trubel des Normalanstieges, kann man am Melezkigrat die Ruhe und den wunderschönen Berg als solches genießen.
So geht es nicht nur mir
Auch Alexander und Sebastian aus Wien sind dieser Ansicht und haben mich deshalb auserkoren, sie auf die Tour über den Melezkigrat zu führen. Keine Menschenmassen, so wenig wie möglich treffen, niemanden sehen, niemanden hören, einfach eine Wunderschöne Tour auf den höchsten Gipfel Österreichs genießen – das war die Devise. Um 9:30 starteten wir von der Franz Josephs Höhe, die wir ganz einfach mit dem Auto über die Großglockner Hochalpenstraße erreichten. Nach ca. 2 h über die ausgestorben wirkende Pasterze und über teils unwegsames Gelände erreichten wir das sogenannte Frühstücksplatzerl. Hier legten wir eine Pause ein. Vom Frühstücksplatzerl weiter ging es am Seil weiter über imposante und abwechslungsreiche Gratkletterei zur Erzherzog Johann Hütte, welche wir nach weiteren 3 Stunden erreichten. Dort verbrachten wir eine entspannende Nacht.
Ausgeruht von einer erholsamen Nacht
Am Morgen des nächsten Tages stiegen wir weiter auf und näherten uns dem Gipfel unserer Tour. Bei bestem Wetter mussten wir uns den Anstieg zum Großglockner mit gerade mal drei Seilschaften teilen, was bei gutem Wetter so gut wie niemals vorkommt. Üblicherweise ist dort oben reges Treiben und ein ganz schöner „Zugang“, wie die einheimischen Bergführer sagen. Bergsteigerherz, was willst du mehr – beinah alleine standen wir drei am Gipfel des Großglockners. Auch wenn ich sehr oft auf diesem Berg stehe, es ist immer wieder ein erhabenes Gefühl, diesen tollen Gipfel bestiegen zu haben, vor allem über eine alternative, wenig bekannte Variante. Nach dem Abstieg zurück zur Adlersruhe und weiter zur Salmhütte über die ruhigen, steilen Wiesenhänge erreichten wir nach 5 Stunden den Ausgangspunkt unserer Tour und das geparkte Auto.
Fazit zu dieser Tour: Sehr empfehlenswert und dringend nachzuahmen.
Aber Achtung, auf dieser Tour, wie auf vielen weiteren schönen Bergtouren in den Hohen Tauern
lauert sehr hohe Infektionsgefahr mit dem Bergsteigervirus!
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